Bevor Tee zum erfrischenden Eistee wird, muss man ihn mit heißem Wasser aufbrühen. Anders bei der Cold-Brew-Methode. Doch ist sie auch gesund? Das klären wir in unserer „Ach so!“-Kolumne rund ums Alltagswissen.
In den Sommermonaten werden im Handel vielfältige Cold-Brew-Tee-Fertigprodukte angeboten. Kann man ein solches Getränk nicht selbst machen? Einfach irgendeinen Teebeutel aus dem Küchenschrank nehmen, in einem Glas mit kaltem Wasser aufgießen - und fertig? So leicht ist es nicht.
Erstens: Genauso wie beim Cold Brew Coffee, braucht man für diese Art der Zubereitung sehr viel Geduld: Es vergehen viele Stunden Brühzeit, bis sich die aromatischen Inhaltsstoffe im kalten Wasser aus den Teeblättern lösen. Zweitens: Nicht jede Teesorte ist für die Cold-Brew-Methode geeignet, warnt die Verbraucherzentrale Bremen.
Denn für herkömmliche Kräuter- und Früchtetees gilt: Sie müssen grundsätzlich mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden, danach können sie abgekühlt als Eistee zubereitet werden. Der Grund ist, dass sich in manchen Fällen Keime wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze in den pflanzlichen Produkten befinden könnten, erklären die Verbraucherschützer weiter.
Vorsicht bei Kräuter- oder Früchtetees
Bei zu niedriger Temperatur des Wassers könnten keimbelastete Kräuter- oder Früchtetees für Säuglinge, kleine Kinder und Kranke zu einem Gesundheitsrisiko werden. Die Kräuter und Früchte werden demnach nach der Ernte nur getrocknet, aber nicht mit Hitze behandelt.
Grüner, schwarzer oder weißer Tee eignen sich daher besser, weil die Blätter bei der Weiterverarbeitung erhitzt werden, um so mögliche Keime und Bakterien abzutöten.
Doch wie kommt es dann, dass im Handel nicht nur verschiedene schwarze Tees, sondern auch Kräuter- und Früchteteemischungen angeboten werden, die sich laut Hersteller zum Kaltbrühen eignen? Das liegt daran, dass diese Teemischungen durch ein Heißdampfverfahren behandelt werden, um den Keimgehalt zu senken, erläutern die Verbraucherschützer.
Wie der Tee einen milden Geschmack bekommt
Aus diesem Grund sind diese Teebeutel auch teurer als die üblichen. Bei den hohen Temperaturen lösen sich die Bitterstoffe und Gerbstoffe, sodass der Tee einen milden Geschmack erhält. „Einige Hersteller weisen trotzdem darauf hin, dass diese Art der Teezubereitung nicht für Säuglinge und Kinder empfohlen wird, da Cold Brew Tees in der Regel auf schwarzen Tee basieren, der Koffein enthalten kann“, erklärt Jasmin Scholz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.