Verbaler Schlagabtausch Codenames: So gut ist das Spiel des Jahres 2016

Von Karsten Grosser | 17.08.2016, 14:39 Uhr

Das Teamspiel „Codenames“ (Czech Games Edition) von Vlaada Chvátil ist das „Spiel des Jahres 2016“. Bei diesem verbalen Schlagabtausch mit Agententhema sind klug gewählte Wörter die Munition. Genial!

„Codenames“ ist der Daniel Craig unter den Agentenspielen: einsilbig, aber großartig! Mit einzelnen Wörtern müssen Assoziationen zu möglichst vielen anderen Wörtern hergestellt werden – auf diese Weise geben zwei konkurrierende Geheimdienstchefs Hinweise auf die Tarnnamen der eigenen Agenten. Welche der 25 ausliegenden Wortkarten zum roten oder blauen Team gehören, gibt ein Raster vor, dass nur die Geheimdienstchefs sehen können.

Beispiel gefällig? Um meinen Mitspielern einen Hinweis auf die Tarnnamen „Hollywood“ und „Maschine“ zu geben, könnte ich sagen: „Terminator - 2“. Die Zahl gibt jeweils an, wie viele der gesuchten Wörter zum genannten Begriff passen. Aber Achtung: Ist der Begriff vielleicht auch eine Assoziation für ein Wort, das die Gegner erraten müssen? Oder noch schlimmer: Tippt das Team möglicherweise auf den Attentäter? Dann wäre die Partie sofort verloren.

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Wegen der sprachlichen Herausforderung erinnert das Teamspiel „Codenames“ zwar eher an einen Rätselkrimi als an einen Spionagethriller, aber das Thema tritt eh in den Hintergrund. Der Schlagabtausch findet auf verbaler Ebene ab. Munition sind klug gewählte Wörter – und die müssen (nicht immer) präzise (zu)treffen. Statt jemanden um die Ecke zu bringen, muss hier häufig um die Ecke gedacht werden. Ein Highlight des Spielejahrgangs 2015/16.

Übrigens: Beim Spiel zu zweit wird „Codenames“ kooperativ. Bedeutet: Je weniger Tipps gegeben werden müssen, desto besser die Teamleistung. Beim Spiel zu dritt gibt es nur einen Geheimdienstchef. Dieser gibt beiden Ratern Tipps und sollte deshalb möglichst neutral agieren.

Würfelwert: 6 (genial)

Codenames (Czech Games Edition/Heidelberger Spieleverlag) von Vlaada Chvátil ist für 2 bis 8 Spieler ab 10 Jahren. Am besten spielt es sich zu viert oder sechst.

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