Apple arbeitet angeblich an einem Elektroauto. Das klingt zunächst abwegig. Tatsächlich hinkt Apple der Konkurrenz schon hinterher. Sechs Gründe, warum Apple ein Auto bauen sollte.
Kommt das Apple Car oder Apple iCar? Laut einem Bericht der renommierten US-Tageszeitung „Wall Street Journal“ arbeitet Apple an einem eigenen Elektroauto. Mehrere Hundert Spezialisten soll das Team umfassen, das seit einem Jahr mit dem bislang geheimen Projekt „Titan“ betraut ist. Entriegeln Fahrer schon im Jahr 2020 mit ihrer Apple Watch oder allein mit ihrem Fingerabdruck das Apple Car iCar? Gut möglich. Sechs Gründe, die dafür sprechen.
Google ist schon einen Schritt weiter
1. Google ist schon mindestens einen Schritt weiter. Der Suchmaschinenriese hat bereits erste selbstfahrende Autos demonstriert und könnte noch eher zum Autohersteller oder –zulieferer werden als Apple. Google arbeitet aber nicht nur an selbstfahrenden Autos, sondern seit der Übernahme von Boston Dynamics auch an Robotern – da klingt ein Apple Car oder iCar doch fast schon wieder harmlos. (Hier geht’s zum Video des Roboters „Spot“ auf Youtube.)
US-Hersteller Tesla ist auf dem Vormarsch
2. Die großen Autohersteller haben es noch nicht geschafft, ein wirklich überzeugendes Elektroauto zu bauen. Das derzeit spannendste Fahrzeug dieser Art kommt vom US-Hersteller Tesla: Es sieht schick aus, ist vollgestopft mit moderner Technik, ist schnell und hat trotzdem eine sehr ordentliche Reichweite. Dazu kommt das innovative Super-Charger-Netz, mit dem Käufer lebenslang und kostenlos an Stromstationen entlang der Autobahnen die Autobatterie aufladen können.
Apple flirtet mit der Autobranche
3. Apple-Mitarbeiter haben sich 2014 mit Tesla-Chef Elon Musk getroffen. Musk wird wegen seines Perfektionismus und seiner Innovationsgier immer wieder mit Steve Jobs verglichen. Es gab sogar Gerüchte, dass Apple Tesla kaufen wolle. Zuletzt mehrten sich Berichte, nach denen sich beide Firmen gegenseitig Mitarbeiter abwerben würden. Apple hat aber nicht nur bei Tesla zugeschlagen, sondern auch andere Experten aus der Autobranche angeheuert, darunter den Chef des kalifornischen Mercedes-Entwicklungszentrums, Johann Jungwirth. In die Rekrutierungsaktionen soll auch Apples mächtiger Design-Cehf Jonathan Ive soll involviert gewesen sein. Und wenn Ive dabei ist, dann wird entwickelt.
Typischer Markt für Apple
4. Elektroautos wären ein typischer Markt für Apple: Im Ansatz vorhanden, viel Potenzial aber bislang ohne die richtige Umsetzung. So ist Apple beim iPod, dem iPhone, iPad, dem Bezahldienst Apple Pay vorgehangen. Die Apple Watch hat denselben Ansatz. (Lesen Sie hier: Kostet die Apple Watch bis 3500 Euro?.) Mit „Carplay“, der iPhone-Schnittstelle für bildschirmbasierte Autoradios mit Touch-Steuerung, hat Apple den Weg ins Auto bereits gefunden. Ein erster Schritt zum Apple Car oder iCar
Erfahrung in der Batterietechnik von Vorteil
5. Mit seinen mobilen Geräten hat Apple viel Erfahrung in Sachen Batterietechnik gesammelt. Die einheitliche Entwicklung von Batterie und steuernder Software sorgt für viel Leistung bei geringem Energieverbrauch. Diese Kombination wäre in einem Apple Car Elektroauto überaus vorteilhaft.
Für die Zukunft sind neue Geschäftsfelder nötig
6. Apple muss neue Geschäftsfelder erschließen – nicht nur wegen des Drucks durch Google. Apples Rekordergebnis des vergangenen Quartals war beeindruckend. Es zeigte aber auch die Abhängigkeit vom iPhone. Mit der Apple Watch steht die nächste Gerätekategorie bereits in den Startlöchern, doch dabei handelt es sich um eine Erweiterung des iPhones. Ein Apple Car oder Apple iCar wäre ein komplett neuer Markt. iPhone und Apple Watch könnten als ergänzende Produkte zum Apple Car werden. So könnten Nutzer mit dem Fingerabdrucksensor Touch-ID in iPhone oder Apple Watch das Auto entsperren und ihre persönlichen Fahrereinstellungen, wie Sitz- und Spiegelposition, laden.
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