Experte warnt Warum für den Einbau von Wärmepumpen zehntausende Fachkräfte fehlen

Von Jakob Patzke | 11.09.2023, 17:25 Uhr 5 Leserkommentare

Wärmepumpen sollen zukünftig in den meisten Wohngebäuden in Deutschland zum Heizen eingesetzt werden. Doch wer soll die Geräte einbauen? Denn in der Branche herrscht ein akuter Mangel an Monteuren.

Am Freitag verabschiedete der Bundestag das umstrittene Heizungsgesetz. Die Verordnung sieht unter anderem vor, dass neu eingebaute Heizungen ab dem kommenden Jahr mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden müssen. Daher kommt für viele Verbraucher der Einbau einer Wärmepumpe infrage. Doch das kann sich schwierig gestalten.

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Verband: 60.000 Stellen sind unbesetzt

Im Gewerk der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker (SHK) herrscht ein Mangel an Monteuren, die unter anderem auch für den Einbau von Wärmepumpen zuständig sind. Laut Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern, gibt es deutschlandweit rund 60.000 offene Stellen – Tendenz steigend.

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Nur Hälfte der Auszubildenden macht Abschluss

Einen Grund sieht der Experte in der anspruchsvollen Ausbildung. „Nur etwa 50 bis 60 Prozent derjenigen, die eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK machen – das schließt die Ausbildung zur Montage von Wärmepumpen ein – schließen diese auch erfolgreich ab“, so Schwarz gegenüber der „Bild“.

Viele würden schon während der Ausbildung abbrechen, rund jeder Dritte scheitere dann an der Abschlussprüfung. Nach Angaben von Schwarz sei die Durchfallquote in Großstädten noch höher, da es bei vielen Auszubildenden unter anderem an Deutschkenntnissen und technischem Verständnis fehle. „Der Anschluss einer Wärmepumpe an das Heizungssystem eines Hauses ist anspruchsvoll“, so der SHK-Hauptgeschäftsführer.

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Wilma Ricker
„Nur etwa 50 bis 60 Prozent derjenigen, die eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK machen – das schließt die Ausbildung zur Montage von Wärmepumpen ein – schließen diese auch erfolgreich ab“, so der Verbandsvertreter. Das ist ein Armutszeugnis für die Ausbildung in den Betrieben und ein Beklagen der eigenen Defizite.