Studie zu E-Commerce Die 20 umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland: Amazon und Otto unangefochten vorne

Von Constantin Binder | 22.01.2013, 06:03 Uhr

Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat sich der US-Konzern Amazon längst vom Vorreiter zum Inbegriff des Online-Handels entwickelt. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen Weltmarktführer im Bereich E-Commerce – die Umsatzzahlen für den deutschen Markt bestätigen das.

So erwirtschaftete der deutsche Ableger Amazon.de im Jahr 2011 beachtliche 3,43 Milliarden Euro – ein deutlicher Zuwachs nach 2,55 Milliarden Euro im Vorjahr.

Ermittelt haben das das EHI Retail Institute aus Köln und das Hamburger Statistikunternehmen Statista in ihrer Marktstudie „E-Commerce-Markt Deutschland 2012“. Darin untersuchen die Forscher die 1000 größten „Onlineshops für physische und digitale Güter“ – also Internetseiten, auf denen Händler ihre eigenen Waren feilbieten. Online-Marktplätze und Auktionsplattformen wie etwa E-Bay waren nicht Gegenstand der Erhebung, schließlich generieren diese ihre Umsätze nicht über ihre eigenen Waren, sondern über Verkaufsgebühren und Provisionen, die die dort tätigen Händler entrichten müssen.

Klare Nummer zwei ist den Daten zufolge der Versandhändler Otto mit einem E-Commerce-Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2011. Dass ein gutes Online-Geschäft aber keine Überlebensgarantie ist, zeigt der Drittplatzierte: 2011 gehörte das Internetangebot von Neckermann mit 691 Millionen Euro Umsatz noch zu den drei Marktführern. Ende September 2012 wurde es nach der Insolvenz des Frankfurter Versandhändlers eingestellt.

Mit notebooksbilliger.de und conrad.de waren 2011 zudem zwei Technik- und Elektronikanbieter unter den fünf umsatzstärksten Shops. Unter den Top 20 finden sich ferner Größen wie die Textilketten BonPrix, Esprit, H&M und C&A, die Bad Laerer Versandapotheke Sanicare, der Webshop des Elektronikriesen Apple oder der Kaffeeröster Tchibo mit seinem umfassenden Warenangebot.

Wie Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce bei EHI in Köln, sagt, handelt es sich bei den Daten übrigens um die reinen Online-Umsätze. Bestellungen aus dem gedruckten Otto-Katalog sind demnach ebenso wenig berücksichtigt wie etwa der Pulloverkauf in der H&M-Filiale. Weil nicht alle Händler diese Daten gesondert ausweisen, griffen die Forscher teilweise auf statistische Modelle zurück, um die entsprechenden Umsätze zu ermitteln. Dabei, sagt Hofacker, sei im Zweifel eher vorsichtig geschätzt worden, um ungerechtfertigte Ausschläge nach oben zu vermeiden.

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