In einem Interview spricht Podcasterin und TV-Moderatorin Sarah Kuttner über den Moment, als sie von ihrer ADHS-Erkrankung erfährt.
Die Fernsehmoderatorin Sarah Kuttner ist erleichtert über ihre ADHS-Diagnose. "Allein die Erkenntnis, ADHS zu haben, war für mich die größte Erleichterung - ich bin gar nicht verrückt", sagte die 44-Jährige der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Ihr Leben sei geprägt von Unruhezuständen, Überkompensation, Hyperaktivität und Konzentrationsschwierigkeiten, berichtete Kuttner.
„Eine richtige Identitätskrise“
Nun sei es beruhigend zu wissen, "dass das Gehirn daran schuld ist". Die Moderatorin weiß seit einigen Monaten von ihrer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung. Nach einer Hundetrainerinnenprüfung habe sie einen ersten Verdacht geschöpft. Sie habe ihr Wissen nicht abrufen können, sagte Kuttner. "Als ob ich neben meinem Gehirn stünde - das war eine richtige Identitätskrise."
Anschließend habe sie sich psychologisch auf eine ADHS-Störung testen lassen. Kuttner vergleicht ihr Gehirn mit einem Sportwagen. Es sei "zu kraftvoll, zu schnell, zu produktiv für die Lebensumstände". "Ein Ferrari-Brain ist eigentlich irre cool, aber eben auch irre gehemmt und dauernd in den falschen Straßen unterwegs", sagte Kuttner.