Die USA - ein Schmelztiegel? Markus Lanz sucht den "amerikanischen Traum"

Von Tobias Sunderdiek | 04.01.2022, 07:30 Uhr

In "Markus Lanz - Amerika ungeschminkt" bereist der ZDF-Journalist die USA. Wo High Tech-Firmen Milliarden verdienen, einige in teuren Gegenden wohnen, aber viele, auch aus der Mittelschicht, obdachlos werden.

Ist der amerikanische Traum ausgeträumt? Sind die Gräben zwischen den Bevölkerungsschichten tiefer geworden? Nachdem er bereits 2016 und 2017 die USA bereiste, ist Markus Lanz nun zurückgekehrt in das Post-Trump-Land, das immer noch schwer unter den Auswirkungen von Corona leidet. Aber auch unter der Teilung in Arm und Reich, Weiß und Schwarz. Er interviewt dazu Menschen in New York, San Francisco und Atlanta/Georgia, dem sogenannten "Mekka der Schwarzen", spricht mit Professoren, Obdachlosen, rechtskonservativen Trump-Befürworterinnen, Slumbewohnern oder auch Immigranten aus Bangladesch. Schockierend dabei ist vor allem: Die Extreme zwischen Arm und Reich nehmen rasant zu. So residieren Millionäre in Luxusapartments, während zu ihren Füßen Arme in Autos oder Zelten ihr Dasein fristen müssen. Und auch die politische Spaltung des Landes hat sich kaum verringert. Die versprochene "Heilung" der Gesellschaft ist auch Präsident Biden kaum gelungen.

Markus Lanz gelang so eine teilweise erschütternde, aber immer nachdenklich stimmende Reportage über ein ein Land am Scheideweg. Und: Dass das Thema aktuell ist, zeigt Arte um 20.15 Uhr, wo die Dokumentation „Der Sturm aufs Kapitol – ein amerikanisches Trauma“ läuft.

Wertung: 5 von 6 Sternen

ZDF, Dienstag, 4.1., 22.15 Uhr: „Markus Lanz – Amerika ungeschminkt“

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