Nach einem Konzert von Roland Kaiser in Cottbus klagten einige weibliche Fans über Unwohlsein. Mittlerweile untersucht die Polizei einen möglichen Einsatz von K.o.-Tropfen. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig.
Am 23. Juni gibt der Schlagersänger Roland Kaiser in Cottbus ein Konzert. Fans freuen sich auf Hits wie „Santa Maria“, „Joana“ und „Ich glaub es geht schon wieder los“. Doch nach dem Konzert kommt Unmut in den sozialen Medien auf. Eine Besucherin erzählt auf Facebook über Unwohlsein und bringt einen möglichen Einsatz von sogenannten K.o.-Tropfen ins Spiel.
„Das Körpergefühl ließ einfach nach. Ich brauchte Hilfe beim Laufen. Ab da hatte ich einen Filmriss bis zum nächsten Morgen. Es lag definitiv nicht am übermäßigen Alkoholkonsum. Ganz liebe und nette Mitmenschen halfen meiner Begleitung mich unter die Arme zu packen, zu stützen und nach Hause zu bringen“, heißt es in dem Posting unter anderem.
Polizei spricht von einer „komplizierten Lage“
Mittlerweile sind 13 Anzeigen bei der Polizei Cottbus eingegangen. „Die Lage ist kompliziert“, erklärt Polizeisprecherin Ines Filohn im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn die erste Anzeige sei erst nach sieben Tagen gestellt worden, die restlichen folgten nochmal eine Woche später. „Das gestaltet die Ermittlungen natürlich schwierig, da keine Blutprobe mehr entnommen werden konnte“, so Filohn.

Die vernommenen Frauen hätten in erster Linie über Katererscheinungen und Erinnerungslücken geklagt – obwohl sie nach eigenen Angaben nicht übermäßig Alkohol getrunken hätten. Es habe sich dabei um „Personen im reiferen Alter“ gehandelt, so Polizeisprecherin Filohn. Es sei allgemein schwer nachvollziehbar, warum sich die Besucherinnen erst so spät nach dem Konzert an die Polizei wandten.
Das sagt Roland Kaiser zu den möglichen Vorfällen
Ähnlich äußern sich auch die Veranstalter des Konzerts. „Normalerweise könnte man davon ausgehen, dass man sich direkt meldet, wenn man solch einen Verdacht hat. In den Einsatzprotokollen des Sanitätsdienstes beim Konzert hat es aber keine Hinweise auf eine Verabreichung von Drogen gegeben“, sagte der Inhaber der Agentur Kleitz & Wirth dem „Tagesspiegel“.
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Eine Mitarbeiterin der Agentur erklärte darüber hinaus: „Natürlich beschäftigen wir uns damit, wenngleich wir es schon ein wenig merkwürdig finden, dass die Thematik erst jetzt, zehn, elf Tage nach dem Konzert plötzlich aufploppt.“
Roland Kaiser selbst zeigte sich indes bestürzt von den mutmaßlichen Vorfällen. „Ich habe es erst im Nachhinein erfahren und finde das ganz entsetzlich und verurteile so etwas“, sagte der 71-Jährige der „Bild“. Er finde die Ermittlungen absolut richtig und hoffe, dass der Fall schnellstmöglich aufgeklärt wird.