Corona-Mahner Karl Lauterbach erhält während der Pandemie zahlreiche Hass-Botschaften. In der ZDF-"heute show" am Freitagabend beantwortet der SPD-Politiker einige der üblen Nachrichten.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wird als Corona-Mahner seit Monaten in den sozialen Netzwerken übel angefeindet und bedroht. In der ZDF-"heute show" am Freitagabend geht der 57-Jährige auf die Hass-Botschaften ein.
"Professor Lauterbach beantwortet ausgewählte Hass-Lyrik" lautete das neue Format in der "heute show" mit Moderator Oliver Welke. Vor allem auf Twitter sieht sich Politiker Lauterbach mit einer Hasswelle konfrontiert.
Lauterbach zu Kontakten während der Corona-Pandemie
Lauterbach hat einige der üblen Nachrichten ausgedruckt vor sich auf dem Tisch liegen, trägt diese vor und beantwortet sie auch. Der Gesundheitsexperte startet mit einer Frage des Nutzers Ralf K., der wissen will: "Warum läuft der eigentlich noch frei herum?" Lauterbach weist daraufhin, dass er seine Kontakte während der Pandemie weitgehend eingeschränkt habe. Er schlägt einen Bogen zu seinen zahlreichen Auftritten in Talkshows als Corona-Mahner: "Es ist ein Gerücht, dass der einzige noch verbleibende soziale Kontakt Markus Lanz wäre – etwas breiter aufgestellt ist es dann doch noch."
Sehen Sie im Video: Lauterbach liest in der ZDF-"heute show" Hass-Tweets vor
"Kann die Crackleiche nicht mal wer wegräumen?"
Lori W: meint: "Der ist selbst der größte Mutant." Lauterbach entgegnet gekonnt: "Wenn ich ein Mutant wäre, dann wäre ich ansteckend und das einzige was bei mir noch ansteckend geblieben wäre, wäre dann der Humor, den ich mir auch in dieser Phase nicht nehmen lasse."
Wie verunglimpfend die Hass-Nachrichten für Lauterbach sind, zeigt auch der Tweet von Michael W., den Lauterbach ebenfalls vorliest: "Kann die Crackleiche nicht mal wer wegräumen?", fragte der Nutzer. Der Gesundheitsexperte antwortete: "Nun ja, zunächst: Hier bin ich, ich bin keine Leiche. Ich bin noch unterwegs. Aber der ein oder andere, der sich hier nicht impfen lässt, der könnte demnächst eine Leiche sein – mit oder ohne Crack-Konsum."
Aus Sorgen vor Protesten von "Querdenkern" musste Lauterbach am Freitag auch einen geplanten Dienst als Impfarzt in einem Leverkusener Impfzentrum absagen. Polizei und Sicherheitsbehörden sahen eine mögliche Gefährdung für den SPD-Politiker.