Harald Schmidt glaubt, dass das ZDF sich gern von Jan Böhmermann trennen würde und nur aus Berechnung zu ihm steht.
Harald Schmidt stellt seinem einstigen Kollegen Jan Böhmermann ein ambivalentes Zeugnis aus: „Ich wusste, dass er es als Moderator nie schaffen wird – aber als Krawallschachtel weit bringen“, sagte Schmidt gegenüber „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ im Video-Interview. „Und genauso ist es ja gekommen. Das freut mich sehr für ihn und noch mehr freut mich’s für mich, weil ich mal wieder Recht hatte.“
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Dass Böhmermann beim ZDF keine prominenteren Sendeplätze bekommt, erklärt Schmidt sich wie folgt: „Ich glaube, dass man ihn beim ZDF eigentlich gerne los wäre. Ich glaube, dass man im Strahl kotzt, wenn man sieht, was er wieder für einen Ärger bringt. Aber irgendein Medienmensch wird gesagt haben: Passt mal auf, der lässt euch jung aussehen, der sorgt für Randale in den Netzwerken, der hat eine sehr, sehr große Medienpräsenz. Lasst den mal da weiterzappeln.“ Zugleich lobte Schmidt Böhmermanns „perfekte Arbeitsteilung“ mit dem anderen großen Star des Hauses: „Das große Geld verdient Lanz Abend für Abend im Hauptprogramm. Und Böhmi strampelt im Off, sorgt aber für Klicks und Randale“. Aus marxistischer Sicht, fügte Schmidt hinzu, zähle allerdings nur eins: „die Produktionsmittel in die Hand zu kriegen. Und solange man das nicht hat, bleibt man einfach nur Tagelöhner“.
Das Format Late Show, mit dem er selbst berühmt wurde, hält Schmidt hierzulande für tot: „Ich glaube, dass es in Deutschland nicht mehr finanziert wird von einem Sender und dass die Risikobereitschaft nicht mehr da ist.“ Für die aktuellen Sendungen von Böhmermann oder Klaas Heufer-Umlauf lässt er den Begrifft nicht gelten: „Das ist nix.“, sagte er. „Bei allem Respekt für die Kollegen, Late Night ist täglich, auch wenn nichts los ist. Dann fängt ja der Job erst an.“
Hier finden Sie das ganze Video-Interview – die Böhmermann-Passage beginnt ab der 19. Minute.