Regisseur Dominik Graf schickt Hauptdarstellerin Iris Berben in ein Wochenende voller Ungewissheit und Überraschungen.
Wenn Regisseur Dominik Graf, der vor allem durch seine Krimiinszenierungen bekannt ist, und Schauspielerin Iris Berben („Rosa Roth“) gemeinsam einen Film drehen, kann das Ergebnis kein schlechtes sein. Die Geschichte von der routinierten Autorin Beate Langmaack schickt ihre Hauptfigur in ein ungewisses Wochenende. Gerade erst hat sich Hanne Dührsen nach Jahrzehnten aufopferungsvoller Arbeit als Assistentin der Geschäftsleitung in den Ruhestand verabschiedet, da werden bei ihr Unregelmäßigkeiten im Blutbild festgestellt. Leukämie? Ein genaues Ergebnis liegt aber erst Montag vor.
Gefühlsmäßig irgendwo zwischen Todesangst und Lebensfreude geht Hanne ins Wochenende. In einem Restaurant freundet sie sich mit der Dessousverkäuferin Uli (Petra Kleinert) an, besucht eine verflossene Liebe, erfährt von Sohn Tim, dass sie Oma wird, lernt LKW fahren, Hühnersuppe zubereiten. Letztlich ist der wenig spektakuläre, dafür umso intensivere, in zwölf Kapiteln unterteilte Film ein inneres Roadmovie. Iris Berben verkörpert die Zerrissenheit ihrer Figur großartig und lässt den Zuschauer an Hannes Ängsten und Träumen teilhaben, die in ihrer Verzweiflung am Wochenende sogar den Krankenhausarzt privat aufsucht. Doch die Diagnose kommt erst nach dem Wochenende.
Hanne
Freitag, 07. Juni 2019, 20:15 Uhr, Arte
Fünf von sechs Sternen