Für „Bauer sucht Frau International“ darf Inka Bause aufs Dirndl verzichten. Was ist noch neu am Spin-off der Kuppelshow?
Am Montag, 24. Juni, startet auf RTL das Spin-off „Bauer sucht Frau International“. Was hat es mit der neuen Kuppelshow auf sich?
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Bauer sucht Frau International
Mit singenden Schäfern, trächtigen Kühen und Inka Bauses Dirndl bewegt „Bauer sucht Frau“ sich von jeher nahe am Heimatfilm. Und doch hat RTL schon früh den Reiz des Exotischen entdeckt: Bereits vor zehn Jahren verliebten sich im Chiemgau Josef und Narumol, eine Thailänderin aus Kiel. Ihren charmanten Stilblüten verfiel nicht nur der Bauer, sondern auch RTL. Müde von der Landarbeit, sprach sie den Satz: „Ich bin fick und fertig!“; seitdem ist Inka Bause dem Culture-Clash-Paar nicht mehr von der Seite gewichen. Als Publikumslieblinge begleiten sie die Show mal als Experten-Duo, mal mit Bauernsprüchen und rührenden Bildern ihrer Tochter Jorafina. Gerade erst hat RTL die Familie zur Audienz an Thailands Hof begleitet.
Erfolgsmodell: Guy und Victoria
Auch im Ausland selbst kuppelt das RTL-Team seit Jahren. In der neunten Staffel reiste Victoria zu Guy nach Luxemburg, blieb, heiratete ihn und schenkte einem gemeinsamen Kind das Leben. In der elften Staffel entführte Bause die Zuschauer auf Ulrichs Selbstversorgerhof im Emmental. Zwei Jahre später verzichtete Anna auf ein Eigenheim in Polen, um zu Gerald nach Namibia zu ziehen. In der vergangenen Staffel drehte RTL gleich noch einmal in dem afrikanischen Land, nun auf der Farm von Jörn. Parallel dazu ging es auf Höfe in Kanada, Österreich und zu einem weiteren Guy aus Luxemburg. Der Vorname scheint im Nachbarland populär zu sein.
Und das ist nicht das einzige, was man von Auslandsaufenthalten mit Inka Bause mitnimmt. Beim Schweizer Ulrich filmte RTL landwirtschaftliche Techniken, die man längst ausgestorben glaubte; Jörn brachte den Zuschauern Kultur und Sprache der San nahe – des afrikanischen Stammes, der auf seinen Ländereien zuhause ist. Die exotischen Schauplätze bieten so viele Themen und Schauwerte, dass „Bauer sucht Frau“ die Erzählstränge nicht mehr mit den Schwächen und Marotten seiner Protagonisten würzen muss. Je mehr das Format sich zur Auswanderer-Doku entwickelt, desto unwichtiger werden Voyeurismus und Häme. Nur Narumol in ihrer schrillen Emotionalität bleibt das schräge Faktotum.
Freddy, Stefan, Tom
Bevor im Herbst die 15. reguläre Staffel läuft, zeigt RTL jetzt erstmals einen Ableger der Kuppelshow, der ausschließlich im Ausland spielt. Den Anstoß für „Bauer sucht Frau International“, berichtet Bause im Presseheft, haben dabei die Landwirte selbst gegeben – einsame Bauern, die das Format über Schüssel oder Auslandssender verfolgen und sich nun auch eine Frau wünschen. Nach einer „Flut von Bewerbungen aus aller Welt“, so Bause, sei deshalb der Entschluss gefallen, den Bauern aus Übersee eine eigene Staffel zu widmen – damit im Mutterformat noch genug Platz für die heimischen bleibt.
Und diesmal wird es richtig abenteuerlich: Marco, der mit Anfang 20 nach Chile ausgewandert ist, betreibt zwischen Vulkanen nachhaltige Forst- und Landwirtschaft. Tom bewirtschaftet in Costa Rica eine Kaffee- und Bananenplantage und konstruiert – gelernter Klavierbauer, der er ist – nebenher noch Mobiliar aus Tropenholz. Die deutschen Wurzeln der Bauern greifen unterschiedlich tief: Freddy, dessen Familie vor 20 Jahren nach Kanada ausgewandert ist, hat mit seinen Bewerberinnen zumindest noch eine Kindheit in Deutschland gemeinsam. Im Fall von Stefan waren es bereits die Großeltern, die ihre Heimat für Namibia hinter sich ließen.
Inka Bause hofft auf ein, zwei Paare
Beim internationalen Ableger von „Bauer sucht Frau“ müssen die Frauen also in jeder Hinsicht große Distanzen überwinden. „Letztendlich verlassen die ja nicht nur ihre Heimat, ihre Familien, die verlassen einen Kontinent“, lässt Inka Bause sich zitieren. „Da kann man nicht mal schnell zu Mutti fahren, wenn die zuhause mal irgendwie Hüftschmerzen hat.“ Wer nach Australien auswandert, stellt sich schon vorher darauf ein: „Da sieht man seine Familie, wenn man Glück hat, einmal im Jahr. Und das ist natürlich schwer, schwer, schwer. Aber dennoch glaube ich, dass wir hoffentlich ein oder zwei Erfolgsgeschichte dabeihaben“, fasst Bause es zusammen.
Zugleich wächst mit dem Aspekt des Auswanderns nur die Fallhöhe, die „Bauer sucht Frau“ schon seit der ersten Folge prägt. Mit dem Wechsel ins Landleben mussten viele Frauen ja auch sonst schon fremde und unbekannte Welten erobern. Die Kandidatin, die in heller Kleidung und leichten Schuhen zum Ausmisten erscheint, gehört zu den Standard-Gags des Formats. Bause: „Ob der Mensch bereit ist, Hamburg zu verlassen, um in ein Dorf nach Bayern zu ziehen, oder Hamburg zu verlassen, um in Costa Rica oder in Australien ein neues Leben zu beginnen, ich glaube, das ist dann nebensächlich. Das Verlassen der Familie und der Heimat ist letztendlich, glaube ich, immer gleich schlimm.“
„Bauer sucht Frau International.“ RTL, Montag, 24. Juni, 2015. Fünf Folgen.