Entzündungen von Blutgefäßen Vaskulitis: Ashton Kutcher spricht über seine Autoimmunerkrankung

Von Carolin Ungrad | 10.08.2022, 11:55 Uhr

Der Schauspieler gab kürzlich auf Twitter bekannt, dass er an der seltenen Autoimmunerkrankung Vaskulitis litt – dadurch war er für einige Zeit taub und blind. Wie er sich darüber äußerte und was Vaskulitis eigentlich ist.

Vaskulitis ist eine selten auftretende Krankheit, die zum Krankheitsbild von Rheuma zählt. Nun gab der bekannte Schauspieler Ashton Kutcher öffentlich bekannt, er habe vor einigen Jahren mit einem Vaskulitis-Schub zu kämpfen gehabt.

Ashton Kutcher äußert sich auf Twitter zu Krankheits-Schub

Wie der US-Amerikaner bekannt gab, litt er vor drei Jahren an einem seltenen Vaskulitis-Schub. „Ich hatte danach Beeinträchtigungen in den Bereichen des Hörens, Sehens und des Gleichgewichts“, schrieb er auf Twitter. Mittlerweile gehe es dem Vater von zwei Kindern wieder gut.

Wie „Deadline“ berichtet, spreche er in einer kommenden Folge des Formats „Running with Bear Grylls: The Challenge“ ausführlicher über diese Zeit seines Lebens. Wie er dort sagt, habe es mehr als ein Jahr gedauert, um sich vollständig von dem Vaskulitis-Schub zu erholen: „Ich bin froh, dass ich am Leben bin“.

Hier können Sie sich den Ausschnitt aus „Running with Bear Grylls: The Challenge“ ansehen:

Vaskulitis: Seltene Autoimmunerkrankung

Laut der Deutschen Rheuma-Liga ist Vaskulitis ein Oberbegriff für unterschiedliche Formen von Entzündungen von Blutgefäßen. Sie zählt zu den rheumatischen Krankheiten. Meist geht das mit Schmerzen an Gelenken und Muskeln einher. Manchmal liegt einer Vaskulitis eine andere Erkrankung zugrunde, wie beispielsweise andere rheumatische Erkrankungen – häufig ist die Ursache einer Vaskulitis aber auch nicht bekannt.

In Deutschland wird geschätzt, dass circa 200.000 Menschen an einer Vaskulitis leiden. Die Gefäßentzündungen entstehen durch fehlerhafte Immunreaktionen: Das Immunsystem sieht körpereigene Substanzen als fremd an und bekämpft diese deshalb. Dadurch entzündet sich das Blutgefäß.

Lesen Sie auch: Eingeklemmter Nerv: Das können Sie dagegen tun

Symptome der Vaskulitis

Die Symptome einer Vaskulitis sind breit gefächert. Wir haben einige für Sie zusammengefasst:

  • Sehstörungen
  • Augenrötungen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Taubheitsgefühle und Lähmungen
  • Hals-Nasen-Ohren-Probleme (Hörsturz oder blutiger Schnupfen)
  • Bluthusten
  • Nächtliche Schweißausbrüche
  • Müdigkeit

Medikamentöse Behandlung einer Vaskulitis

Eine Vaskulitis ist bisher nicht heilbar – es gibt aber gute Behandlungsmöglichkeiten. Laut der Deutschen Rheuma-Liga hängt die Therapie dann davon ab, welche Gefäße und Organe betroffen sind.

Eine Vaskulitis kann mit Medikamenten wie Kortison behandelt werden: Es hemmt die Entzündungen und bremst das Immunsystem bei dem Angriff auf den eigenen Körper. Bei einigen Vaskulitis-Formen sind zusätzliche Mittel wie beispielsweise der Arzneistoff Cyclophoshamid nötig.

Auch interessant: Zverev macht Diabetes-Erkrankung öffentlich: Wie er nun anderen Betroffenen helfen will

Zusätzliche Behandlungen einer Vaskulitis

Zu den Arzneimitteln gegen Vaskulitis gebe es keine Alternative. Wie die Deutsche Rheuma-Liga weiter angibt, begebe man sich in Lebensgefahr, wenn man auf die schulmedizinische Behandlung verzichte. Bei einer auftretenden Vaskulitis muss also unbedingt Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden, bevor zusätzliche Therapieverfahren begonnen werden können:

Bewegung erleichtere demnach den Umgang mit der Krankheit. Auch eine ausgeglichene Grundhaltung kann gegen Schmerzen helfen – diese ist durch Entspannungsübungen zu erreichen. Psychologische Hilfe kann in einigen Fällen ebenfalls sinnvoll sein: Vaskulitis belastet nämlich nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. In seltenen Fällen können Gefäße auch durch eine Operation gedehnt werden, wenn sie in Folge einer Vaskulitis verschlossen sind.

Noch keine Kommentare