Private Einblicke Arnold Schwarzenegger spricht in Netflix-Doku über schwierige Kindheit mit seinem Nazi-Vater

Von Jakob Patzke | 08.06.2023, 14:30 Uhr

Bodybuilder, Filmstar, Gouverneur: Arnold Schwarzenegger ist in seinem Leben schon vieles gewesen. In einer neuen Dokumentation auf Netflix gibt der Österreicher jetzt intime Details aus seiner Kindheit preis.

Arnold Schwarzenegger gilt für viele Menschen als Inbegriff des „American Dream“. Nachdem der Österreicher 1968 in die USA ausgewandert war, machte er zunächst Karriere als Bodybuilder und galt in den 1970er Jahren zeitweise als erfolgreichster Bodybuilder der Welt. Später konnte Schwarzenegger zahlreiche Erfolge als Schauspieler feiern, unter anderem in „Conan der Barbar“ und „Terminator“.

Weiterlesen: Erstes Rammstein-Konzert nach Vorwürfen: So verlief der Abend in München

2003 trat er für die Republikaner bei der Gouverneurswahl in Kalifornien an, die er schließlich für sich entscheiden konnte. Insgesamt elf Jahre lang regierte der Österreicher den US-Bundesstaat. Doch Schwarzeneggers Leben war nicht nur von Erfolg gekrönt.

Gewaltsame Kindheit

In der neuen Netflix-Dokumentation „Arnold“ spricht der 75-Jährige ausführlich über seine Kindheit in der österreichischen Steiermark – und berichtet insbesondere von Misshandlungen durch seinen Vater. „Unsere Erziehung war sehr hart. Es gab viel Brutalität zu Hause, wir bekamen Schläge von unseren Eltern“, so Schwarzenegger.

Sein Vater Gustav sei während des Zweiten Weltkriegs Funktionär bei der NSDAP gewesen. Während eines Einsatzes im russischen Leningrad (heute Sankt Petersburg) wurde er verwundet und kehrte „als gebrochener Mann“ aus dem Krieg zurück, erinnert sich Schwarzenegger. „Möglicherweise hat er an einer posttraumatischen Belastungsstörung und Depression gelitten.“

Mutter war „Sauberkeitsfanatikerin“

Mehrfach habe der Vater den kleinen Arnold und seinen ein Jahr älteren Bruder Meinhard geohrfeigt oder mit einem Gürtel geschlagen. Allgemein bezeichnet Schwarzenegger das Verhalten seines Vaters als „schizophren“, die Brüder hätten nie gewusst, ob der „gute Vater“ oder der „betrunkene Vater“ nach Hause kommen würde.

Währenddessen sei seine Mutter Aurelia eine „Sauberkeitsfanatikerin“ gewesen, die wie besessen das Haus geputzt und darauf geachtet hätte, dass „alles perfekt war“, erzählt Schwarzenegger in der Netflix-Doku.

Schwarzenegger wollte Österreich verlassen

Trotz seiner schwierigen Kindheit ließ sich der spätere Weltstar nach eigenen Angaben nicht brechen. Stattdessen hätten ihm die schlechten Erfahrungen einen entscheidenden Antrieb gegeben. „Mein Vater sagte immer: ‚Was auch immer du tust, Arnold, sei nützlich‘.“ Zudem hätten die Misshandlungen des Vaters ihn darin bestärkt, eines Tages seine Heimat zu verlassen und eine erfolgreiche Karriere zu starten.

Dass dieser Traum in Erfüllung gehen sollte, davon bekam Vater Gustav nicht mehr viel mit. Er starb 1972 im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Ein Jahr zuvor war sein Bruder Meinhard mit 24 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Mutter Aurelia starb 1998 im Alter von 76 Jahren.

Noch keine Kommentare