Der „Tatort“ kommt heute aus Wien: „Deckname Kidon“ mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer beginnt stark - und lässt stark nach.
Liebe Pegida -Freunde! Ihr müsst an diesem Sonntag ganz tapfer sein. Denn erstmals werden im Vorspann des Lieblingskrimis der Deutschen (der diesmal übrigens aus Österreich kommt) die Namen der beteiligten Künstler nicht nur in abendländischer, sondern auch in arabischer Schrift eingeblendet. Eine weitere Eskalation der Islamisierung! (Weiterlesen: Gibt es Kidon wirklich? Ist der „Tatort“ heute pro Iran oder pro Mossad? Mehr in unseren Tatort-Fakten.)
Doch nicht nur das. Auch der Auftakt zu „Deckname Kidon“ ist schockierend multikulti: Da unterhält sich ein einheimischer Wiener Taxifahrer älteren Baujahrs mit einem Kollegen afrikanischer Herkunft über die Vorzüge von alten Fahrzeugen heimischer Bauart und lästert über asiatische Reisschüsseln, als plötzlich ein Iraner auf das Dach des gerade noch bestaunten Autos klatscht. Das ist so bunt, dass es einem Pegida-Anhänger schon mal die Tränen in die Augen treiben kann.
Leider verschwindet die Farbe dann schnell aus dem Spiel. Ebenso schnell wie die Tatsache, dass der Tote einer der führenden Köpfe des iranischen Atomprogramms war, ermitteln die Kommissare Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser), dass es sich kaum um einen Selbstmord gehandelt haben kann. Der Rest ist allerdings ziemlich dröge und plätschert die meiste Zeit müde vor sich hin. Da kann sich die Musik noch so viel Mühe geben, das Ganze zu dramatisieren. Zwar wird es in der zweiten Hälfte etwas besser, doch letztlich sehen wir einen „Tatort“ ohne echte Spannungsspitzen – bis auf den ebenso kurzen wie überraschenden Showdown.
Auch diese Folge des Wiener „Tatorts“ kann nicht an die überragenden ersten Episoden mit Eisner und Fellner anknüpfen. Da passt es ins Bild, dass die ARD ihm nicht zum ersten Mal einen denkbar schlechten Sendeplatz im Kampf um die Quoten gibt: Gerne versendet man den Ösi-„Tatort“, wenn halb Deutschland noch im Urlaub ist, nun muss er gegen den ambitionierten ZDF-Dreiteiler „Tannbach“ antreten. Das könnte bei der Auswertung der Zuschauerzahlen den eigentlich gewohnten Spitzenplatz kosten.
Tatort: Deckname Kidon - ARD, Sonntag, 3. Januar, 20.15 Uhr
Wertung: 3 von 6 Sternen