Schwerwiegende Vorwürfe 300 Menschen protestieren vor Rammstein-Konzerten in Berlin

Von dpa | 15.07.2023, 17:30 Uhr 20 Leserkommentare

Noch bevor die Band Rammstein die Bühne in Berlin betritt, hagelt es Proteste vor dem Olympiastadion. Sogar ein Demonstrationszug wurde organisiert.

Vor dem ersten von drei Berliner Konzerten der Band Rammstein ist es am Samstag wegen der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann zu Protesten gekommen. Vor dem Olympiastadion forderten nach Polizeiangaben rund 300 Menschen ein Verbot der Veranstaltungen. Die Protestierenden waren zuvor in einem Demonstrationszug zum Stadion gegangen.

Rammstein weiterhin begehrt

Bei den Konzerten am Samstag, Sonntag (16. Juli) und Dienstag (18. Juli) werden jeweils mehr als 60.000 Menschen erwartet. Die Auftritte der Band sind in der Regel von harten Klängen und Pyrotechnik geprägt.

Mehrere Frauen haben - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Das sagt Lindemann

Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten „mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

Es gilt die Unschuldsvermutung

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Auch Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.

Frontmann Lindemann (60), die Gitarristen Richard Kruspe (56) und Paul Landers (58), Bassist Oliver Riedel (52), Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz (56) und Schlagzeuger Christoph Schneider (57) leben in Berlin. Die sechs Musiker fanden hier 1994 zusammen und haben sich seitdem mit ihrem harten Sound zur international erfolgreichsten deutschen Band entwickelt.

20 Kommentare
T Kettler
Was ist hier eigentlich passiert? Irgendwelche Influencer behaupten online etwas und schon springt die Moralische Zeigefinger-Instanz auf den fahrenden Zug der künstlichen Empörung und treibt die nächste Sau durch die Stadt. Solange nichts bewiesen ist, sollten die Medien der eigenen Verantwortung gerecht werden und stillhalten. Aber das rate Gut der Aufmerksamkeit muss ja durch reißerische Übersc...