TV-Programm am Montag Logo Sommertour: Kindernachrichten-Moderatorin Linda Fuhrich im Gespräch

Von Susanne Haverkamp | 03.06.2019, 10:56 Uhr

Linda Joe Fuhrich ist ein Gesicht von Logo. Seit sieben Jahren moderiert sie die Kindernachrichten im Kika und fährt ab Montag zum 30-jährigen Logo-Jubiläum auch mit auf Sommertour durch Deutschland.

Viele Kinder kennen Linda. Linda von Logo. Seit sieben Jahren präsentiert sie abends die Nachrichten im Kinderkanal. „Ich habe als Kind früher selbst Logo geguckt“, sagt Linda Joe Fuhrich (31), wie sie für Erwachsene heißt, im Gespräch mit unserer Redaktion. „Aber es war nicht so, dass ich immer gedacht habe: Da später mal selber im Studio zu stehen, das wäre ein Traum!“

Vielmehr war es „glückliche Fügung“, wie sie sagt. „Ich wusste nach dem Abi und auch später im Studium ganz lange nicht, was ich beruflich machen wollte. Deshalb habe ich viele Praktika gemacht – und eines davon in der Logo-Redaktion in Mainz.“ Dort begab es sich, dass eine Moderatorin als Mutterschutz-Vertretung gesucht wurde. „Als mich dann gleich mehrere Leute gefragt haben, ob ich nicht beim Casting mitmachen will, hab ich’s gemacht.“ Und sie hat den Job bekommen – erst als Vertretung und seit 2014 fest.

Sieben Jahre Nachrichten für Kinder: Wird das nicht langweilig? „Habe ich früher auch gedacht“, sagt Linda Joe Fuhrich. „Zumal unsere Zielgruppe ja nicht mitwächst und älter wird, sondern immer gleichbleibt.“ Ja, es gäbe schon manchmal das Gefühl, diese Geschichte habe ich schon fünfmal präsentiert, aber „ich versuche immer einen neuen Zugang zu finden“.

Erwachsene dürfen mitgucken

Außerdem habe sich in den Jahren doch erstaunlich viel verändert. „Am Anfang habe wir Rückmeldungen und Fragen der Kinder per E-Mail bekommen; jetzt läuft viel mehr über Instagram.“ Dort seien die Nutzer auch deutlich älter. „Wir bekommen Rückmeldung von Jugendlichen und jungen Erwachsene“, sagt Fuhrich. Was aber nichts an der eigentlichen Zielgruppe ändert. „Wir machen Logo für 8- bis 12-Jährige. Die anderen dürfen mitgucken.“

Vor allem die Eltern. „Das ist natürlich unsere Idealvorstellung, dass die mit auf dem Sofa sitzen“, sagt die Moderatorin. Gerade, wenn es um schwierige Dinge ginge, um Krieg oder Terroranschläge, dann sei es gut, wenn die jungen Zuschauer anschließend darüber reden könnten. „Aber wir sehen auch zu, dass wir mit einer guten Nachricht aus der Sendung rausgehen.“ Außerdem sei gerade bei schlechten Nachrichten die Bildebene wichtig. „Wir verzichten da oft auf Bewegtbilder, die krasse Angst machen können“, so Fuhrich. Stattdessen werde etwa mit Fotos gearbeitet oder mit animierten Figuren Hintergründe erklärt.

Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit sei, so Fuhrich, auch das Rausgehen als Reporterin. „Wenn wir immer nur die Innensicht vom Studio hätten, würden wir auch den Kontakt mit den Kindern verlieren. Zumal die meisten von uns keine im entsprechenden Alter haben.“ Besuche an Orten, wo Kinder sich aufhalten seien deshalb wichtig. So wie kürzlich der Dreh in einem Kinderkrankenhaus. „Da lernt man immer wieder mit Kindern zu reden. Das ist nämlich gar nicht so einfach, sie nicht als zu klein zu verkaufen, aber sie auch nicht wie Erwachsene anzusprechen.“

Sommertour zum Jubiläum

Näheren Kontakt zu den Kindern zu bekommen, das ist auch ein Ziel der Sommertour, die am 3. Juni beginnt. „In diesem Jahr feiern wir 30 Jahre Logo. Da wollten wir etwas Besonderes machen und sind auf die Idee gekommen, mit unserem Logo-Nachrichtenstudio durch Deutschland zu fahren und vor Ort zu senden.“ Drei Wochen lang geht es durch 19 Städte in 10 Bundesländern. „Vorher konnten Kinder uns ihre Fragen und ihre Themen schicken“, so Fuhrich. „Ein bisschen können sie also die Sendung mitgestalten.“ Und vor allem, so die Journalistin, könnten Kinder merken, dass Politik wichtig ist und dass sie ein bisschen Einfluss nehmen können. „Wenn uns das gelingt, unsere jungen Zuschauer für Politik zu interessieren, dann haben wir viel erreicht“, so Fuhrich. So gesehen spiele etwa „Fridays for future“ den Kindernachrichten voll in die Karten. „Es ist das geborene Logo-Thema“, sagt Fuhrich. Zu zeigen, dass Kinder und Jugendliche etwas bewegen können und dass auch wichtige Politiker sie und ihre Themen wahrnehmen, das sei ungeheuer ermutigend. „Und das zeigen wir immer wieder gerne.“

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