Sorge um die Kanzlerin Nach Zitteranfällen: Merkel hört Nationalhymne im Sitzen

Von dpa | 11.07.2019, 14:38 Uhr

Bundeskanzlerin Merkel beteuert, dass es ihr gut gehe. Doch nun absolvierte sie den Empfang der dänischen Regierungschefin im Sitzen.

Nach mehreren Zitteranfällen bei der Begrüßung ausländischer Regierungschefs hat Bundeskanzlerin Angela Merkel das Zeremoniell am Donnerstag teilweise im Sitzen absolviert. Sie und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen saßen beim Abspielen der Nationalhymnen auf Stühlen mit weißem Stoffbezug. Diese standen auf einem kleinen Podest vor dem Kanzleramt, von dem aus die Kanzlerin und ihr jeweiliger Gast die Nationalhymnen normalerweise im Stehen anhören.

Merkel zeigte diesmal kein Zittern. Die Kanzlerin, die einen weißen Blazer und eine schwarze Hose trug, hatte während des Abspielens der Hymnen die Hände auf dem Schoß liegen. Anschließend schritt sie zusammen mit Frederiksen die Front der angetretenen Soldaten ab.

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Die Kanzlerin ließ offen, ob sie sich in ärztliche Behandlung begeben hat. Man dürfe davon ausgehen, "dass ich erstens um die Verantwortung meines Amtes weiß und deshalb auch dementsprechend handele – auch was meine Gesundheit anbelangt", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz mit Frederiksen. "Und zweitens dürfen Sie davon ausgehen, dass ich auch als Mensch ein großes persönliches Interesse daran habe, dass ich gesund bin und auf meine Gesundheit achte."

Merkel beteuert: "Mir geht es gut"

Beim Abspielen der Nationalhymnen hatte Merkel zuletzt am Mittwoch einen Zitteranfall erlitten, als sie den finnischen Regierungschefs Antti Rinne mit militärischen Ehren empfing. Anschließend versicherte sie, es gehe ihr gut: "Man muss sich keine Sorgen machen."

Video: Merkel äußert sich nach erneutem Zitteranfall

Erstmals hatte die Kanzlerin Mitte Juni beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heftig gezittert. Wenige Tage später erlitt sie bei der Ernennung der neuen Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue erneut einen solchen Anfall.

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