"Unerhört, Merkel auszudeuten" Lippenleserin: Es gibt ein Recht aufs Murmeln

Von Beate Tenfelde | 20.07.2019, 03:00 Uhr

Man sah es deutlich: Ursula von der Leyen ist froh, dem desolaten Verteidigungsministerium entkommen zu sein und in Brüssel neu anzufangen. Gut gelaunt gab sie ihr Amt an CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer weiter.

Die wiederum wirkte beim gemeinsamen Abschreiten einer Ehrenformation der Bundeswehr ziemlich unentspannt . Klar: Die Erwartung ist hoch,die Herausforderung immens.

Oder fremdelt AKK mit den Ritualen der Truppe? Geradeaus, Verbeugen, dann zurück - jeder Schritt muss stimmen. Von der Leyen half mit leisen Hinweisen, sie bewegte unaufhörlich ihre Lippen. Was hat sie sonst noch gesagt? „Endlich Schluss hier“ oder „Haltung wahren“? Lippenleser müsste man sein.

Deren Fähigkeiten waren zuletzt sehr gefragt. Beim jüngsten Zitteranfall der Kanzlerin war im Video zu sehen, wie Angela Merkel vor sich hinflüsterte. Expertin Julia Probst wurde prompt von Medien angefragt, ob sie das Gemurmel deuten könne –und lehnte sofort ab. „Es war mir einfach klar, dass es ein unerhörter Eingriff in die Privatsphäre in einer sehr unangenehmen Situation ist“, sagte die junge Frau Im Interview. “Das macht unsere Gesellschaft kaputt“ . Gute Aufträge sind für sie, wenn sie Kranken helfen kann, die ihre Stimme verloren haben. Anstand? Ja, den gibt‘s noch.

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