Stuttgarter Straßenschlacht Ausschreitungen bei Eritrea-Festival: Warum tappen immer alle in dieselbe Falle?

Meinung – Daniel Benedict | 17.09.2023, 15:41 Uhr 7 Leserkommentare

Immer wieder eskalieren Eritrea-Festivals in deutschen Städten. Warum tut keiner was dagegen? Und warum begreifen die Schläger nicht, dass sie nur ihren Gegnern nutzen?

Es ist immer dasselbe: Erst Eritrea-Festival, dann Straßenschlacht. Im Juli wurden dabei 26 Polizisten in Gießen verletzt. Im August folgten Ausschreitungen in Stockholm. Jetzt, im September, fand ein Eritrea-Festival in Stuttgart statt. Und wieder ist das Bild dasselbe. Einige der Unruhestifter sollen sogar direkt aus Gießen angereist sein. Selbst die Zahl der verletzten Polizisten ist mit 26 exakt gleich.

Warum die Ausschreitungen beim Eritrea-Festival?

Eritrea-Festivals dienen offenbar dazu, die Konflikte des ostafrikanischen Lands auf neutralem Boden auszufechten. Die sind übrigens gewaltig: In Eritrea herrscht eine Einparteien-Diktatur, die ihre Bürger in den unbefristeten Wehrdienst zwingt. Die Festivals gelten als Propaganda für dieses System. Bei seinen nach Deutschland geflohenen Opfern lösen sie deshalb massive Wut aus.

Dass dafür immer wieder Polizisten den Kopf hinhalten müssen und Anwohner nicht mehr auf die Straße können, ist nicht hinnehmbar. Man fragt sich, wieso die Verwaltung das vorhersehbare Problem nicht vorab angeht. Anders als in Gießen gab es in Stuttgart nicht einmal den Versuch, das sogenannte Festival zu verbieten.

Die Straßenschläger helfen nur ihren Gegnern

Man fragt sich allerdings auch: Was geht in den Köpfen vor, auf die die Krawallbrüder sich hier gegenseitig mit Holzlatten schlagen? Party-Stimmung dürfte dabei weder im Saal noch auf der Straße aufkommen. Die herrscht nur in den sozialen Netzwerken. Bei Leuten, denen die Spaltung der eritreischen Diaspora herzlich egal ist - weil sie ganz einfach gegen alle Einwanderer hetzen.

Dem autoritären Despoten aus Eritrea tun die Stuttgarter Prügel nicht weh. Dafür nutzen sie denen, die hierzulande gern autoritär herrschen würden. Dass das nicht in seinem Sinne ist, sollte auch der dümmste „Oppositionelle“ begreifen.

Artikel zum Kommentar:

228 Menschen festgenommen

Aufarbeitung nach Eritrea-Festival in Stuttgart beginnt – Forderung nach Konsequenzen

Mehrere Polizisten verletzt

Nach Ausschreitungen: Geplantes Eritrea-Treffen in Stuttgart findet nicht statt

7 Kommentare
Felix Begemann
@Daniel Benedict "Und warum begreifen die Schläger nicht, dass sie nur ihren Gegnern nutzen? " Wahrscheinlich, weil zumindest die betreffenden Personen sich nicht als Teil dieser Gesellschaft fühlen. Zu einem guten Teil trägt Deutschland die Schuld dafür selbst.