Urheber ahnungslos Adler mit Golfschlägern: Trump tritt vor falschem Präsidentensiegel auf

Von afp und lod | 25.07.2019, 21:55 Uhr

Geldscheine, Golfschläger und zwei Köpfe – da stimmt doch etwas nicht. Donald Trump sprach vor einem satirisch veränderten Präsidentensiegel. Der Verantwortliche ist seinen Job los.

US-Präsident Donald Trump ist – von der breiteren Öffentlichkeit zunächst unbemerkt – bei einer Veranstaltung der rechtslastigen Studentenorganisation Turning Point USA vor einem gefälschten Präsidentensiegel aufgetreten. Wie die "Washington Post" am Donnerstag aufzeigte, waren an dem Siegel drei wichtige Änderungen vorgenommen worden – der emblematische Adler war doppelköpfig wie das russische Wappentier, außerdem trug er nicht Pfeile und einen Zweig in den Klauen, sondern Golfschläger und Geldscheine.

Fotos von dem Vorfall zeigen, dass das falsche Siegel bei der Veranstaltung der Studentenorganisation am Dienstag mittels eines Projektors auf einen weißen Untergrund hinter Trump geworfen wurde. Frustrierter Grafikdesigner erstellte das Wappen

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, ist der Urheber der Siegels ein frustrierter Grafikdesigner. Der 46-jährige Charles Leazott hat sich von den Republikanern abgewendet und wollte mit dem Emblem den Präsidenten veräppeln. In jedem Detail steckt ein Seitenhieb auf Trump: seine umstrittenen Verbindungen nach Moskau, seine Begeisterung für den Golfsport sowie seine Vorurteile gegen Südamerikaner.

Das gefälschte Siegel wird auch von der Anti-Trump-Website "OneTermDonnie" verbreitet. Leazott habe erst durch die Berichterstattung erfahren, dass sein Entwurf für echt gehalten worden war. Mittlerweile ist auch klar, wie das passierte.

Ein Mitarbeiter des Organisationsstabes von "Turning Point" hat eingeräumt, dass er versehentlich das falsche Siegel auswählte. Er sei bei der Internetsuche nach dem Wappen in großer Auflösung zufällig darauf gestoßen und habe die Verfälschung nicht bemerkt. Der Mitarbeiter wurde am Donnerstag entlassen. Präsident Trump hat sich noch nicht zu der Panne geäußert.

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