Als „dringliche Mahnung, dass für gleiche Lebensverhältnisse noch viel getan werden muss“, wertete Bentele die neuen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zur Rentenentwicklung in den einzelnen Bundesländern. „Danach haben Rentner im Osten nach 35 Versicherungsjahren im Durchschnitt deutlich niedrigere Bezüge, bis zu 250 Euro im Monat“, rechnete die VdK-Präsidentin vor. (Hier geht es zum Interview >>)
Bentele betonte zudem, sie habe sich eine schnellere Rentenangleichung gewünscht. Sie mahnte: „Solange im Osten die Rentenwerte niedriger sind, weckt das sehr viele negative Gefühle und Widerstände. Je schneller die Angleichung kommt, desto besser für die soziale Einheit.“ Der Rentenwert spiegelt die Lohnentwicklung und ist ein wesentlicher Berechnungsfaktor. Seit Zurzeit erfolgt eine schrittweise Erhöhung des Rentenwerts Ost, bis am 1. Juli 2024 in ganz Deutschland ein einheitlicher Rentenwert gelten wird.
Drohende Nullrunde bei den Renten?
Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und die deswegen drohende Nullrunde bei den Renten drängte Bentele darauf, die Grundrente so schnell wie möglich auszuzahlen. Sie betonte: „Die Grundrente wird sowohl im Osten als auch im Westen Hunderttausenden von Menschen helfen. Wegen der vergleichsweise niedrigen Löhne im Osten kann man aber davon ausgehen, dass dort eine besonders hohe Quote von Grundrenten-Empfängern zu erwarten ist.“
Die VdK-Präsidentin bekräftigte außerdem die Forderung, dass die Grundrenten sich nicht am Einkommen orientieren sollten, „sondern daran, was ein Mensch in seinem Leben geleistet hat - durch Arbeit, Kindererziehung und Pflege“. Das müsse Bemessungsgrundlage sein. Bentele kündigte an: „Da werden wir nicht locker lassen. Das Thema Grundrente ist für uns noch nicht abgehakt.“