Kommentar Mobbing in der Schule: Zahlen sind besorgniserregend

Meinung – Stefanie Witte | 03.07.2019, 17:59 Uhr

. Es ist besorgniserregend, dass mehr als die Hälfte der Schüler in Deutschland Ausgrenzung, Hänseleien oder sogar körperliche Gewalt erlebt. Dass die Zahlen an Grundschulen besonders hoch sind, lässt für die Zukunft nichts Gutes ahnen.

Die Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, was Lehrer und Eltern vielfach bereits vermuten: Der Ton auf dem Schulhof wird rauer. Und auch der Respekt von Kindern und Jugendlichen gegenüber Erwachsenen lässt nach. Interessant wäre eine weitere Studie, in der es um den aktuellen Stand bei Gewalt gegen Lehrer geht.

Die Frage ist: Wer soll diese Probleme lösen? Wenn Eltern überfordert sind oder nicht ausreichend Verantwortung dafür übernehmen, ihrem Nachwuchs Grenzen zu setzen, baden das die Schulen aus. Diese sind jedoch in erster Linie als Orte der Wissensvermittlung gedacht. Zwar sollen sie zu mündigen Bürgern erziehen. Dabei sollten sie aber Grundkenntnisse im Umgang miteinander voraussetzen können. Ist also die Politik gefragt? Soll die Familienministerin tätig werden? Sollen Eltern Grundkurse in Erziehung belegen? Das klingt abgehoben und realitätsfern.

Es braucht vielmehr konkrete und gezielte Lösungen vor Ort. Eine Möglichkeit besteht in mehr Investitionen in Schulsozialarbeit. Die Arbeit am Verhalten der Schüler kann dadurch zumindest teilweise aus dem Unterricht gelöst werden.

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