Der Christdemokrat Rudolf Seiters, enger Vertrauter des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl und als dessen Kanzleramtsminister einer der Wegbereiter der Deutschen Einheit, erlebte einen historischen Moment aus nächster Nähe. Der gebürtige Osnabrücker, der 33 Jahre dem Bundestag angehörte und im Emsland lebt, hörte vor genau 30 Jahren auf dem Balkon der Prager Botschaft den Jubel von 5000 DDR-Flüchtlingen. Sie durften nach hartem Ringen mit der DDR-Führung in den Westen ausreisen – in diesem Interview schildert der 81-Jährige seine Erinnerungen.