Beim Marathon in Mexiko-Stadt nahmen insgesamt rund 30.000 Läufer teil. Mehr als ein Drittel soll dabei jedoch nicht die vollen 41,195 Kilometer gelaufen sein. 11.000 Teilnehmer wurden anschließend disqualifiziert, weil sie abgekürzt haben sollen - und das geschah aus einem bestimmten Grund.
Der Marathon durch die mexikanische Hauptstadt ist einer der großen Sporthöhepunkte des mittelamerikanischen Landes. Rund 30.000 Teilnehmer wollten dabei sein und die 41,195 Kilometer Strecke durch Millionen-Metropole absolvieren. Doch eine große Anzahl an Teilnehmern trat den Sportgeist mit Füßen und kürzte die Strecke absichtlich ab. Wie mexikanische Medien berichten, wurden nach dem Marathon etwa 11.000 Teilnehmer nachträglich disqualifiziert.
Bei der Auswertung der Ergebnis-App fielen Unregelmäßigkeiten auf. Viele Läufer passierten mit ihrem Laufchip nicht die Kontrollpunkte auf der Strecke, die sich mit einem Abstand von fünf Kilometern auf der Strecke verteilten. Einige Läufer sollen sogar die öffentlichen Verkehrsmittel wie Busse oder U-Bahn genutzt haben, um im Ziel eine wesentlich schnellere Zeit zu erreichen.
Ein Grund, warum so viele Läufer betrogen haben, ist, dass man mit einer entsprechend schnellen Zeit beim Marathon in Boston mitlaufen darf bzw. sehr viele bessere Chancen hat, dabei zu sein. Für die Teilnahme am bekanntesten Marathon der Welt muss man 18 Monate vor dem Start einen Marathon absolviert und je nach Altersklassen diesen in einer bestimmten Zeit abgeschlossen haben. Der Boston-Marathon findet im kommenden Jahr am 15. April statt.
Die Organisatoren des Marathons in Mexiko-Stadt erklärten inzwischen, dass alle Fälle untersucht und die entsprechenden Zeiten für ungültig erklärt werden. Der zweimalige mexikanische Olympia-Teilnehmer Dionicio Cerón schrieb etwa in den sozialen Medien: „Es ist peinlich, dass wir bei unserem Marathon in Mexiko-Stadt so viele Leute haben, die nicht ausreichend moralische Integrität besitzen, um zu trainieren und einen kompletten Marathon zu laufen.“
Beim Marathon in Mexiko gab es 2017 übrigens schon einmal einen Massen-Betrug. Vor sechs Jahren wurden 6000 Läufer nachträglich disqualifiziert.