In Rheine ist ein 25-jähriger Mann nach einem Faustschlag gegen den Kopf verstorben. Die Tat ereignete sich in einer Diskothek. Bei einem weiteren Vorfall attackierte eine Gruppe einen Mann auf offener Straße und verletzte ihn schwer.
Die Staatsanwaltschaft Münster, die Kreispolizeibehörde Steinfurt und das Polizeipräsidium Münster haben zu beiden Fällen gemeinsame Presseerklärungen veröffentlicht. In jener zur tödlichen Auseinandersetzung heißt es, der Vorfall habe sich in einer Diskothek in der Kolpingstraße nahe des Rheiner Bahnhofs zugetragen.
Gegen 4 Uhr sei es dort zu einem Streit zwischen dem 25-Jährigen und einem 26-jährigen Mann aus Rheine gekommen. "Nach derzeitigen Ermittlungen hat der 26-Jährige in einem anderen Bereich der Diskothek auf den Kontrahenten gewartet und soll ihn beim Betreten des Raums mit der Faust gegen den Kopf geschlagen haben", wird Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape zitiert. "In Folge des Schlages verlor der 25-Jährige, ebenfalls aus Rheine stammende Geschädigte das Bewusstsein. Trotz sofortiger Reanimation verstarb der Mann kurz später im Krankenhaus."
Polizei Münster richtet Mordkommission ein
Zur genauen Klärung des Tatgeschehens ist eine Mordkommission des Polizeipräsidiums Münster unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux im Einsatz. "Der 26-jährige Tatverdächtige konnte noch vor Ort vorläufig festgenommen werden", wird Bux zitiert. Zur Klärung der genauen Todesursache hatte die Staatsanwaltschaft Münster die Obduktion des Verstorbenen angeordnet. "Die Untersuchung im Institut für Rechtsmedizin der Universität Münster hat als Todesursache eine Gehirnblutung in Folge der Gewalteinwirkung auf den Kopf ergeben", sagte der Oberstaatsanwalt.
Der Beschuldigte hat in seiner Vernehmung den Schlag eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft Münster wird daher beim Amtsgericht Münster einen Haftbefehl wegen Körperverletzung mit Todesfolge beantragen, heißt es in der Mitteilung.
Männergruppe attackiert 27-Jährigen
Eine weitere Mordkommission untersucht einen Vorfall, der sich in der Nacht zuvor ereignete – ebenfalls in der Kolpingstraße in Rheine. Am Samstagmorgen griff dort eine Gruppe Männer einen 27-Jährigen an. Das Opfer wurde durch Schläge, Tritte und Messerstiche verletzt.
In einer zweiten gemeinsamen Presseerklärungen von Staatsanwaltschaft, Kreispolizeibehörde und Polizeipräsidium heißt dazu, der Vorfall habe sich am Samstagmorgen gegen 6 Uhr ereignet. Die Männergruppe sei auf den 27-Jährigen zugestürmt. "Nach bisherigen Ermittlungen sollen die Angreifer den 27-jährigen in Rheine lebenden Marokkaner unvermittelt und wortlos geschlagen und getreten haben," wird Oberstaatsanwalt Lechtape zitiert. "Der Geschädigte erhielt bei diesem Angriff zudem noch zwei Stichverletzung im Bereich des Rückens." Diese Stichwunden mussten notärztlich versorgt werden. Nach einer Notoperation in der Universitätsklinik Münster besteht keine akute Lebensgefahr mehr.
Thomas Götze, Leiter der Mordkommission des Polizeipräsidiums Münster, wird wie folgt zitiert: "Unmittelbar nach der Tat flüchtete die Gruppe der aus Afghanistan stammenden Angreifer." Und weiter: "Vier Beschuldigte konnten jedoch aufgrund einer guten Personenbeschreibung unmittelbar nach der Tat noch in der Innenstadt festgenommen werden."
Die Staatsanwaltschaft Münster hat für alle vier Männer im Alter von 19 und 20 Jahren einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung beim Amtsgericht Rheine beantragt.
Staatsanwalt: Taten hängen nicht zusammen
Zwei brutale Taten in derselben Straße in Rheine in aufeinanderfolgenden Nächten: Besteht ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen? Oberstaatsanwalt Lechtape verneint dies im Gespräch mit unserer Redaktion: "Es war reiner Zufall, dass das in derselben Straße war." Es handle sich um völlig andere Personenkreise, Überschneidungen gebe es nicht.