In Frankreich werden Schuluniformen getestet. In Deutschland gibt es dagegen so gut wie keine Kleiderregeln an Schulen. Manche würden das gerne ändern.
An manchen Schulen wurde es schon diskutiert: das Jogginghosen-Verbot. Denn einige Menschen fordern Regeln für Kleidung an Schulen. Sie wollen etwa bauchfreie Tops, zerrissene Jeans oder auffällige Schminke verbieten. Für eine Kleiderordnung hat sich etwa der deutschlandweite Elternrat am Donnerstag ausgesprochen. Was genau diskutiert wird, erklären wir.
Was wird gerade diskutiert?
Am Montag hat ein französischer Politiker bekannt gegeben: Wir werden ab Herbst an einigen Schulen in Frankreich eine Schuluniform testen. Das hat Diskussionen über die Kleidung von Schülerinnen und Schülern in Deutschland angeregt. Der Bundeselternrat etwa findet: Auch wir sollten strengere Regeln einführen, was an Schulen getragen werden darf. Einheitliche Kleidungsregeln sollten in einer Hausordnung festgehalten werden. Halten sich Schulkinder nicht an diese Hausordnung, soll das Konsequenzen haben. Die Vorsitzende des Elternrats erklärt: „Dann kann man Schülerinnen oder Schüler nach Hause schicken und verlangen, dass sie sich ordentlich anziehen.“
Was ist mit „ordentlicher Kleidung“ gemeint?
Der Vorsitzenden des Bundeselternrats geht es vor allem um „unangemessene, lottrige, zerrissene oder freizügige Kleidung“. Darin sollten ihrer Meinung nach Schülerinnen und Schüler nicht zum Unterricht erscheinen. Eine Gesamtschule in der Stadt Mülheim an der Ruhr hat etwa folgende Regeln aufgesetzt: Der Kopf wird nicht bedeckt, es blitzt keine Unterwäsche hervor. Leggings zum Beispiel sind okay. Es muss aber ein langes Oberteil darüber angezogen werden.
Machen solche Regeln Sinn?
Der Deutsche Lehrerverband findet: „Eine Formulierung zu finden, die festlegt, wie lang ein T-Shirt sein darf, ist kaum möglich.“ Dass Kleidung heute etwas lockerer sei, sei ein Trend. Klar sei aber auch: „Schule ist kein Strand und kein Club.“ Man könnte also morgens schon überlegen: Was ist angemessen für den Unterricht? Welche Kleidung passt zur Jahreszeit? Eine vorgeschriebene Einheitskleidung greife dagegen in das Recht auf Selbstbestimmung ein, sagt Fachmann Tomi Neckov. Das heißt: Kinder können nicht selbst entscheiden, was sie tragen wollen. Dabei sollte darauf jeder ein Recht haben.