Die Erde bebt. Dächer stürzen ein, ganze Häuser fallen in sich zusammen. Zum Glück schaffen es Sarah und Amira rechtzeitig nach draußen. Jetzt leben sie in einem Zeltlager.
Sarah hat mit ihrer Mutter Fernsehen geschaut, als plötzlich unter ihnen die Erde wackelte. „Ich hatte richtig große Angst“, sagt die Elfjährige. Ihre Mutter schnappte Sarah und brachte sie ganz schnell aus dem Haus.
Dach eingestürzt
Das große Erdbeben war am Freitag. Seitdem können Sarah und ihre Familie nicht mehr in ihrem Zuhause in einem Dorf namens Ansi im Land Marokko wohnen. Denn das Dach ist eingestürzt. Die Familie lebt erst einmal in einem Zeltlager, das die Regierung aufgebaut hat.
Mit der Cousine zusammen
In einem blauen Zelt sitzt Sarah nun eingekuschelt in Decken mit ihrer Cousine Amira. Beide erzählen von den schlimmen Ereignissen. „Ich habe gar nicht verstanden, was passiert ist“, sagt Amira, die auch elf Jahre alt ist. Auch sie wurde von ihrer Mutter gerettet.
Tausende Tote
Leider starb bei dem Erdbeben die Oma der beiden Mädchen. Insgesamt kamen bei der Katastrophe mehr als 2900 Menschen ums Leben, weil in vielen Dörfern und Städten die Häuser einstürzten. Sarah und Amira aber hatten Glück. Sie wurden kaum verletzt. Sie haben nur ein paar blaue Flecken an den Beinen.
Grund: Erdplatten bewegen sich
Ihre Heimat Marokko liegt im Nordwesten Afrikas. Das befindet sich auf der Afrikanischen Erdplatte, einer der sieben großen Erdplatten unseres Planeten. Daneben liegt die Eurasische Platte, auf der wir wohnen. Diese Platten bewegen sich hin und her. An den Kanten der Platten kommt es dabei manchmal zu Erdbeben.
Minztee für alle
Im Zelt hat es sich die Familie gemütlich gemacht. Überall liegen Decken und Kissen. So ist den Mädchen und ihren Müttern, die Schwestern sind, schön warm. Amiras Mutter kocht der Familie Minztee. Den mögen viele Menschen in Marokko sehr gerne.
Ablenkung gegen die Angst
In dem Zelt sind sie auch sicher, falls die Erde noch einmal beben sollte. Das kann passieren. Aber im Zelt würde sich niemand schwer verletzen. „Ich habe immer noch Angst“, gesteht Sarah. Aber sie und ihre Verwandten versuchen, sich abzulenken, so gut es geht.
Mit Nour an der Hand
Sarah und Amira spielen zum Beispiel viel in dem Lager, in dem auch andere Kinder leben. Mit dabei ist auch immer Amiras vier Jahre alte Schwester Nour. Zusammen ziehen die drei los. Amira nimmt dabei Nour an die Hand, damit sie sich sicher fühlt und keine Angst hat.