Feuerwehrleute haben gerade viel zu tun. Sturm Zeynep entwurzelte Bäume, riss Dächer von Häusern und spülte Strände weg. Was er angerichtet hat, liest du hier.
Das Sturmtief „Zeynep“ zog in der Nacht mit heftigen Orkanböen über den Norden. Die Nordseeküste erlebte eine schwere Sturmflut. Die Feuerwehren rückten zu vielen Einsätzen aus. Nun wird aufgeräumt.
In Hamburg stieg der Fluss 3,75 Meter höher als im Durchschnitt bei Flut. Auch an der Nordseeküste in Niedersachsen und Schleswig-Holstein schwappte das Wasser besonders hoch an die Küste.

Landunter auf Hallig Hooge
Die nordfriesischen Halligen erlebten Landunter. Das heißt, dass das Land überspült wird. Glücklicherweise stehen die Häuser dort auf Warften, das sind Hügel auf den Halligen. Die Bürgermeisterin von Hallig Hooge Katja Just berichtet von einer unruhigen Nacht: „Es war sehr beeindruckend, weil sehr viel Kraft im Wasser war. Es war eine richtige Brandung.“ Die vergleichsweise hohe Ockenswarft, auf der Katja Just wohnt, sei etwa zur Hälfte im Wasser gewesen. Ab einem Pegelstand von 7,38 Metern laufe die Hallig voll, das Hochwasser habe 9,04 Meter erreicht.

Nach der schweren Sturmflut wurden Deiche an Nordsee und Elbe bereits auf Schäden untersucht. Es sehe auf den ersten Blick ganz gut aus, sagte der stellvertretende Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz Michael Kruse, am Samstagmorgen. Auf der ostfriesischen Insel Wangerooge ist viel Sand weggespült worden, rund 90 Prozent des Badestrandes. „Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand“, sagte Inselbürgermeister Marcel Fangohr.
Feuerwehren fahren zu Hunderten Einsätzen
In Schleswig-Holstein und Hamburg meldeten Feuerwehren und Polizei Hunderte Einsätze, doch blieb es zumeist bei Sachschäden, umgestürzten Bäumen, umherfliegenden Gegenständen und beschädigten Gebäuden. Die Hamburger Feuerwehr berichtete am Morgen von 654 Einsätzen wegen des Sturms. Erst in der Nacht zuvor hatte Sturmtief „Ylenia“ zu Hunderten Einsätzen von Feuerwehren und Rettungsdiensten geführt.
Starker Wind kann gefährlich werden. Wer draußen herumläuft, kann zum Beispiel von Ästen oder losen Dachziegeln getroffen werden. Deshalb sollte man bei Sturm am besten zu Hause bleiben.
Bevor es mit dem Sturm losgeht, kann man lose Sachen vom Balkon oder rund ums Haus einsammeln, damit nichts durch die Gegend fliegt.
Passiert während des Sturms trotzdem etwas, sollte man erst abwarten, bis der Wind nachlässt und dann aufräumen.
Auch nach einem Sturm sollte man noch ein paar Tage vorsichtig sein. Im Wald oder in Parks können dann immer noch Äste herabstürzen.

Die Warnungen des Deutschen Wetterdiensts, der Feuerwehren und der Polizei hatten offensichtlich gewirkt. Weder in Schleswig-Holstein noch in Hamburg wurde bis zum Vormittag von Schwerverletzte oder gar Toten berichtet. Der Deutsche Wetterdienst hatte die Menschen aufgefordert, Türen und Fester geschlossen zu halten, sich möglichst nicht draußen aufzuhalten und sich von Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen fernzuhalten. In anderen Bundesländern jedoch kamen auch Menschen zu Schaden, auch in Niedersachsen starb ein Mann.
Ein Kind in Hamburg hat Glück
In Hamburg stürzten bei einem viergeschossigen Wohnhaus im Stadtteil Eilbek am Freitagabend Teile der Fassade ein. Ein Kind im Stadtteil Bahrenfeld hatte viel Glück, als ein großer Baum umfiel. Das Kind war mit einem Fahrrad unterwegs und wurde nach Angaben der Feuerwehr nur leicht verletzt. Zwei Autos wurden von dem Baum getroffen.
Züge, Fähren und Flugzeuge fielen aus
Die Deutsche Bahn hatte bereits am Freitag den Zugverkehr im Norden teilweise eingestellt. Am Sonnabend lief der Verkehr auf den ersten Strecken wieder an. Einschränkungen und Ausfälle gab es auch bei der Hamburger U-Bahn und bei den S-Bahnen.

Viele Schiffsverbindungen zu den Inseln und Halligen fielen aus. Einige fuhren am Samstag wieder. Am Hamburger Flughafen hielten sich die Auswirkungen des Sturms in Grenzen. Es seien nur wenige Flüge gestrichen worden, sagte eine Sprecherin.