Ganz so lustig wie Julius’ Weg in die Schauspielerei ist sein neuer Kinofilm „Der Pfad“ nicht. Es geht um die Zeit des Nationalsozialismus vor 80 Jahren. Eine dunkle Zeit. Aber beim Dreh gab es auch lustige Momente. Im Interview erzählte er KiWi-Reporter Leon Balles davon.
Was ist die zentrale Botschaft von „Der Pfad“?
Ich glaube, die Botschaft ist, dass man zueinanderhalten und sich gegenseitig akzeptieren sollte und lieber miteinander arbeitet, anstatt gegeneinander. Generell, denke ich, soll der Film der Gesellschaft darstellen, wie das Leben damals war.
Wie lange hat der gesamte Dreh gedauert?
Es waren in etwa sieben Wochen in Spanien und Deutschland. Dann waren wir noch zwei Wochen hier in Deutschland an ein paar älteren Orten, die historisch gut zur Geschichte passen wie zum Beispiel das Eisenbahnmuseum in Bochum.

Du musstest also sehr viel hin- und herreisen, oder?
Wir waren sechs Wochen am Stück in Spanien und die restliche Woche in Deutschland. Aber als wir in Spanien waren, gab es auch verschiedene Stationen wo wir gedreht haben und wir mussten alle paar Tage hin und her wechseln.
Welche Szene beim Dreh fandest du selbst am besten?
Am besten fand ich eine Szene mitten in den Pyrenäen, wo entdeckt wurde, dass ich den Hund bei mir in der Tasche habe. Den habe ich in meiner Rolle als Rolf vorher mit Cognac abgefüllt um ihn heimlich mitgeschmuggeln zu können. Das war eine sehr emotionale, aber auch lustige Szene beim Dreh.

Welche Stelle im Film fandest du am spannendsten?
Die Szene, wo wir uns vor den deutschen Truppen verstecken mussten. Das wurde auch in den Pyrenäen gedreht. Da hat man beim Dreh auch selber noch einmal gemerkt, wie heftig das damals gewesen sein muss.
Der ganze Film spielt ja in der Zeit des Nationalsozialismus. Wie hast du dich über diese Zeit informiert?
Zur Vorbereitung habe ich meine Oma gefragt, ob sie mir ein paar Geschichten vom zweiten Weltkrieg und vom Nationalsozialismus erzählen kann. Und ich hatte auch einen super Geschichtslehrer. Der war super cool und hat uns auch ganz viel über die Zeit erzählt.
Könntest du dir vorstellen, selber in dieser Zeit zu leben?
Ich glaube, das wäre sicher schwierig für mich. Während des Drehs und als ich dann den Film gesehen habe, habe ich schon verstanden, dass man damals wohl dauerhaft in Angst gelebt haben muss. Egal, ob man auf der Flucht war oder im Land geblieben ist. Man hat also in dauerhafter Angst leben müssen und ich bin froh, dass ich diese Erfahrung nicht machen musste.
Was konntest du selbst aus dem Film lernen?
Auf jeden Fall sollte man für sich einstehen und niemals aufgeben, wenn es einen Schicksalsschlag gibt. Als mein Vater im Film plötzlich entführt wurde, habe ich trotzdem dem Mädchen geholfen, ihre Eltern zu finden. Man soll also immer weitermachen – egal, wie tief man mal fällt.
Wie ist es so für dich, Schauspieler zu sein?
Für mich privat ist es gar nicht wirklich besonders. Draußen werde ich manchmal angesprochen, aber ansonsten ist es ganz normal und nicht wirklich viel, was sich verändert hat.
Kommt es oft vor, dass du draußen auf der Straße erkannt und angesprochen wirst?
Also hier im Dorf gar nicht, weil es hier mittlerweile jeder weiß. Wenn ich aber in einer anderen Stadt bin, werde ich schon ab und zu mal angesprochen.
Wie hat deine Schauspielerkarriere eigentlich begonnen? Wie hast du angefangen und was hast du gemacht?
Also geplant war‘s nie. Es kam komplett aus dem Nichts. Ich hatte davor nie etwas mit Schauspiel zu tun. Wir haben einen Laden und dann kamen Kunden, die meinten, da sei ein Casting und da müssten wir hinfahren. Ich hatte eigentlich an dem Tag ein Fußballspiel. Gut in Fußball war ich aber nie. Also wollte ich mal etwas Neues ausprobieren.
Für das Casting musste man einen kleinen Text lernen. Den konnte ich aber nicht so gut. Ich konnte aber mit meiner Gabe, Gummibärchen zu essen, überzeugen. Also ging es in die zweite Casting-Runde. Etwas später wurden wir dann angerufen und gefragt, ob wir nach Berlin kommen möchten. Wir haben überlegt und sind schließlich dahin gefahren. Nach ein paar Wochen hatte ich die Rolle.
Dann noch eine Frage, die du wahrscheinlich häufiger hörst und zwar: Wie schaffst du es, neben der Schule noch Schauspieler zu sein?
Ich sag mal, ich bin ganz okay in der Schule. Ganz zufrieden bin ich aber nicht. Ansonsten kriege ich nach einem Filmdreh meistens eine Online-Nachhilfe. Damit kann ich immer ganz gut aufholen. Also, es geht schon.
Welche Ziele willst du noch gerne im Laufe der Jahre erreichen?
Da gibt es einiges. Ich hätte unglaublich gerne einen Bambi. Ich finde den Preis an sich mega cool. Außerdem möchte ich einmal in meinem Leben eine amerikanische Produktion machen, weil alle immer sagen, das sei ein riesen Unterschied zu einer deutschen. Deswegen möchte ich es einfach mal ausprobieren – schadet nicht.