Eine sogenannte Eco-Challenge macht in Südafrika die Natur zum Lehrmeister. Bei der Expedition mit Rangern sind Handys und Tablets nicht erlaubt. Kinder und Jugendliche lernen mit ihren Eltern in der Wildnis viel über Tiere wie Löwen und Elefanten.
Vier Tage, an denen man nicht aufs Handy schauen kann. Trotzdem ist man verbunden, aber nicht mit dem Internet, sondern mit der Natur. Genau darum geht es bei einer sogenannten Eco-Challenge, einem neuen Expeditionsprogramm in Südafrika.

Dabei sollen Kinder und Jugendliche zusammen mit ihren Eltern in der Wildnis etliche Herausforderungen bestehen. Unterstützt werden sie von Rangern. Das sind Menschen, die sich in der Natur gut auskennen, sie schützen und anderen etwas über sie beibringen. Man kann auch Wildhüter sagen.
Unsere Reporterin hat die zehnjährige Ella Wood und deren Vater bei einer Eco-Challenge im Phinda Naturreservat an der Ostküste Südafrikas begleitet.

Mit den Tieren früh aufstehen
Zweimal am Tag geht es mit einem Wildhüter für mehrere Stunden auf Patrouille. Die erste beginnt kurz nach Sonnenaufgang um 5 Uhr, die zweite am späten Nachmittag. Denn wilde Tiere sind frühmorgens und kurz vor Sonnenuntergang am aktivsten.
Auf dem Stundenplan steht: Wie erkennt man eine Löwenfährte? Wie sieht der Kot von Elefanten aus? Wie werden durch Wilderer gefährdete Nashörner an den Ohren markiert? Und wie verhalte ich mich, wenn ich einem Büffel begegne?

Wilden Tieren auf der Spur
Ella Wood hockt im Schatten eines Dornenbusches inmitten der Savanne. Mit einem Stock zieht sie vorsichtig einen Haarballen auseinander. In der Mitte kommen kleine Knochen zum Vorschein. Der Ranger Damen Pheiffer erklärt, dass der Haarballen von einer Hyäne stammt. Das letzte Mahl der Hyäne sei eine kleine Gazelle gewesen.
Als Nächstes montieren sie eine Kamerafalle in der Nähe eines Wasserlochs. Sie soll fotografieren, welche Tiere sich dort über Nacht tummeln. Das gibt nicht nur tolle Bilder. Wildhüter sammeln so wichtige Informationen über den Tierbestand und das Tierverhalten im Reservat.

Bei der Eco-Challenge geht es nicht nur darum, viel über Tiere und Pflanzen zu lernen. Wichtig ist auch die Arbeit im Team und miteinander zu sprechen. Ziel ist, die Natur wieder schätzen zu lernen und die virtuelle Welt einmal hinter sich zu lassen.

Das frühe Aufstehen sei schon schwergefallen, meint Ella Wood am letzten Tag der Expedition. Aber es seien die aufregendsten Tage ihres Lebens gewesen. Beim Abendessen mit den Eltern gibt es dann auch viel zu erzählen. Die sonst übliche Frage „Kann ich jetzt Fernsehen?“ fällt da nicht.
